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Gemeinschaftsleben Schwesternporträts

Ein Ziel – eine Gemeinschaft

Die Zisterzienserinnen-Gemeinschaft von Wurmsbach am Oberen Zürichsee. Acht Schwestern - alle sind ganz unterschiedliche Persönlichkeiten, mit verschiedenen Ausbildungen und Fähigkeiten. Der Ruf in die Nachfolge Jesu, das ist es, was sie verbindet, darauf haben sie ihr Leben ausgerichtet.

Zusammen. Eine Gemeinschaft von Frauen, in der sich jede einzelne mit ihren ganz persönlichen Talenten und Kompetenzen einbringt. So entsteht aus individuellen Stärken ein wertvolles Ganzes.

Gemeinschaft ist Geschenk und herausfordernde Aufgabe. Darum gibt es neben Zeiten der Stille auch Orte der Begegnung, der Kommunikation. Zum Beispiel die Samstagssitzung zur Wochenplanung. Und ebenso regelmässig treffen sich die Schwestern zum Konventgespräch. Eine breit gefächerte Themenpalette kommt da zur Sprache: Spirituelle Fragen, aktuelle Aspekte der Gesellschaft wie Nachhaltigkeit, Friedensarbeit ... oder es wird über einen Film ausgetauscht. Und es gibt wie überall Projekte zu planen, Konflikte zu klären, von Weiterbildungen oder Erlebnissen zu berichten und einander zu danken. Offenheit, Empathie und eine gesunde Portion Humor sind gefragt.

Schwesternporträts

Hier können Sie uns ein wenig kennenlernen - in unseren Videos auch akustisch ... Wir freuen uns auf persönliche Begegnungen!

Sr. M. Monika Thumm, Äbtissin | Sr. Monika hat nicht nur viele Talente, sondern auch zahlreiche Aufgaben. Ihre erste Aufgabe ist es, jede Schwester persönlich sowie die Gemeinschaft als Ganze auf ihrem spirituellen und menschlichen Weg zu begleiten. Ihre geistlichen Impulse stärken die Sehnsucht nach Gott und motivieren zur lebendigen Christusnachfolge. Sie sind so alltagsbezogen wie tief und fordern heraus. Sie möchte «den Geschmack an Gemeinschaft» vermitteln, die Einzelne immer wieder zur Gemeinschaft hin sammeln.

Als Äbtissin ist Sr. Monika natürlich auch die erste Ansprechperson des Klosters nach aussen und hat dadurch viele Anfragen und Aufgaben zu erfüllen. Sie ist Leiterin und Verwalterin und auch eine echte Künstlerin: Als Musikerin komponiert sie – oft nach Bibeltexten – mehrstimmige Gesänge, welche im täglich gesungenen Chorgebet und auch in den Sonntagsgottesdiensten erklingen - z.B. das "Adoramus" (Youtube-Link).

Sr. Monika hat neben einem feinen Gehör auch ein Auge fürs Schöne und darum viel Freude am Fotografieren der Natur. Die vielfältigen Sujets wie Blüten, Vögel oder Schmetterlinge sind als Fotokarten in der Boutique und im Onlineshop erhältlich. Als Äbtissin hat sie aber vor allem im Kloster den Überblick. So sieht sie das grosse Ganze genauso klar wie die kleinen Details. Sie versteht die Vergangenheit, lebt in der Gegenwart und bereitet Tag für Tag die Zukunft vor.

Eines ihrer besonderen Herzensanliegen ist die Mitarbeit im neuen Angebot «Auszeit für junge Menschen». Mit geistlichen Impulsen und – wenn gewünscht – individueller, geistlicher Begleitung unterstützt sie die Teilnehmenden in ihrer persönlichen Wegsuche. Geistliche Begleitung bietet sie auch für die Teilnehmenden der "Ausbildung in Theologie und Gemeindebildung" im neuen ökumenischen Institut im Reusshaus, Luzern, an.
Hier sind Links zu einem Beitrag im Schweizer Radio, einem Interview auf kath.ch und einem Porträt in der Linthzeitung.

Äbtissinnenweihe 27.5.2000

Sr. M. Andrea Fux, Priorin | Sie unterstützt als Priorin Äbtissin Monika in ihrem Amt als deren Stellvertreterin und ist ein richtiges Energiebündel. Das musste sie bis im Sommer 2021 vor allem im Mädcheninternat sein: Als Schulleiterin brauchte sie jeden Tag eine Extraportion Energie. Zurzeit ist sie hauptverantwortlich für die "Auszeit für junge Menschen". Zoom-Meetings, Planen der Arbeitseinsätze u.v.m. gehören zu ihrem "daily business", das Schweizer Reportagemagazin +41 berichtete kürzlich darüber. Ausserdem ist sie die Kontaktperson für verschiedene Belange rund ums neue Bildungsangebot, den «Talent-Campus Zürichsee» (eingemietet im ehemaligen Mädcheninternat).

Regelmässig ist sie im Austausch mit der Gemeinde, welche die rund 30 ukrainischen Flüchtlinge betreut, die in Wurmsbach leben. Mit Verhandlungsgeschick und einem guten Auge für Proportionen stellt sie inmitten von Menschen der neuen Trägerschaft, Architekten und weiteren Partnern «ihre Frau». - Gemeinsam mit zwei Mitarbeiterinnen bildet sie das Kommunikationsteam. Dieses berichtet auf Social Media und via Newsletter über unsere vielseitigen Anlässe und Angebote.

Im Klosterleben verschönert sie die Liturgie als Kantorin mit ihrer Altstimme, nicht selten kombiniert mit Celloklängen. Sr. Andrea schaut stets nach vorne, überall entdeckt sie neue Chancen und bringt frischen Wind und Bewegung in die Prozesse. Und wenn es Probleme gibt? – Dann erst recht! Denn dann kommen Sr. Andrea’s Qualitäten als unerschrockene Problemlöserin erst richtig zum Zug. Erholen tut sie sich bei beschwingten Spaziergängen - mit den Vierbeiner «Fidelio».

Hier geht's zu einem Porträt (PDF Zeitungsartikel) und zu einem Interview zum Abschluss des Mädcheninternates.

Sr. M. Luzia Wittenweg | Sie ist nicht nur Ordensschwester, sondern war lange Jahre auch Krankenschwester. In dieser Funktion pflegte sie die kranken und betagten Mitschwestern mit viel Hingabe oft Tag und Nacht. Zugute kam ihr dabei ihre grosse Ausdauer und Hilfsbereitschaft.

Nun kann sie es, altersbedingt, etwas ruhiger nehmen und ist froh, dass ihre vielgeliebten Bienenvölker durch ihre Nachfolgerin gekonnt gepflegt werden. Bereits vor einigen Jahren feierte sie mit einer grossen Festgemeinschaft ihr Goldenes Professjubiläum.

Als ehemalige Klosterschneiderin ist sie seit Langem für die Wäschepflege verantwortlich und bügelt mit viel Energie unsere Habits und weiteres. Und wenn ein Unterrock oder ein T-Shirt geflickt werden sollte, ist Sr. Luzia als treue Näherin stets zur Stelle. Ihre bodenständige, geerdete Gelassenheit und ihr trockener Solothurner Humor bereichern die lebensfrohe Atmosphäre der Gemeinschaft immer wieder.

Sr. M. Assumpta Emmenegger | Sr. Assumpta, unsere älteste Mitschwester, betreute lange Zeit die Klosterküche und bereitete das Zmorge und teilweise das Znacht zu. Nun könnte sie etwas leiser treten. Trotz ihres vorgerückten Alters setzt sie sich aber immer noch mit Engagement und Freude für andere ein und führt zweimal täglich unsere ehemaligen Schulhunde Fidelio (links) und Saba (rechts, am 9.10.2023 verstorben) im Klostergarten aus. Ausserdem spielt sie mit Sr. Luzia täglich Patience oder sie puzzlen gemeinsam. Als grosse Beterin bringt sie die Anliegen vieler Menschen vor Gott. 

In den Ferien reist Sr. Assumpta gerne in ihre Heimat, ins Entlebuch. Sie freute sich riesig auf ihr Geschenk zum 80. Geburtstag: Ihren ersten Flug. Und zwar an einen ganz speziellen Ort, nämlich nach Lourdes. Mit grosser Freude erzählte sie danach von den vielen eindrücklichen Momenten am bekannten Pilgerort in Frankreich.

Die Lourdesgrotten haben es ihr nach wie vor angetan. So besucht sie während ihrem Ferienaufenthalt im Kloster Engelberg ebenfalls eine schöne Lourdesgrotte und betet dort für uns alle.

Sr. M. Madeleine Federspiel | Bei Sr. Madeleine steht die Zeit nie still: Als Gastgeberin empfängt und verwöhnt sie die Gäste im Lichthof, als Telefonistin ist sie eine wichtige Schnittstelle zur Aussenwelt. Sie erledigt Administratives, erfüllt viele kleine und grössere Dienste im Kloster und im Gästehaus Lichthof. Und ausserdem hat sie stets ein offenes Ohr für Menschen, welche mit besonderen Anliegen zu unserem Kloster kommen.

Als Klostergemeinschaft sind wir sehr dankbar, dass sie oft für uns alle einfühlsame Briefe an Auswärtige schreibt. Damit trägt Sr. Madeleine viel dazu bei, dass Menschen von nah und fern unser Kloster als Ort der Begegnung erleben.

Im Festkomitee des Klosters sorgt die Bündnerin immer wieder für phantasievolle Geburtstags- und Namenstags-Überraschungen. Nicht weniger bunt und unvergesslich sind ihre illustrierten, blumigen Schilderungen der Ferienerlebnisse in Briefform. Als wandelndes «Reisebüro» in Personalunion kennt sie die schönsten Wanderungen in Graubünden. Und wenn mal zuwenig Zeit für eine grosse Tour ist, dann schnappt sich Sr. Madeleine einfach ihr Velo, setzt den rassigen Helm auf und pedalt gutgelaunt dem Seeufer entlang. Sr. Madeleine, ein Original.

Sr. M. Ruth Helbling | Blumen und Kräuter, Tees und Salben: Das Reich von Sr. Ruth ist der grosse Klostergarten. Hier erntet die passionierte Gärtnerin die Pflänzchen und Kräutchen für den Kloster-Tee und für «Wuwasa», ihre legendäre Wallwurzsalbe. In ihren Händen liegt auch der Blumenschmuck der Klosterkirche, des Klosters und des Lichthofs. Sie erweist sich darin als echte Künstlerin: Ihre Blumengestecke und Bouquets sind wahre Symphonien aus wohlklingenden Farbakkorden und Formenspielen.

Bei Festen kommen ihr Humor und ihre schauspielerischen Fähigkeiten zum Tragen. Sie verblüfft die Mitschwestern aber nicht nur in zahlreichen Rollen, sondern auch mit ihrem phänomenalen Erinnerungsvermögen. Als «lebendes Archiv» kann sie viele weit zurückliegende Ereignisse bis ins Detail beschreiben.

Übrigens: Sr. Ruth hörte die Glocken der Klosterkirche schon im Mutterleib, denn sie ist zusammen mit ihren acht Brüdern nur einige hundert Meter vom Kloster entfernt im Auhof aufgewachsen. Zu ihrem Geburtstag haben wir sie überrascht mit zwei neu kreierten "No-Dig-Beeten" (Link zum Tagesanzeiger-Artikel dazu). Das sind sozusagen ihre "Spielbeete", wo sie ihrer Fantasie bezüglich Pflanzen freien Lauf lassen kann. Wir sind gespannt, was alles gedeihen wird ...

Sr. Maria Magdalena Dirks | Sr. Maria Magdalena ist sehr interessiert und auch bestens informiert: Sie weiss viel über das aktuelle Weltgeschehen und auch sehr fundiert über Kirchliches Bescheid. Durch zahlreiche Kontakte im In- und Ausland ist sie beinahe mit dem ganzen Zisterzienserorden vernetzt und kennt sich auch in Ordensangelegenheiten bestens aus. Die ursprünglich aus Münster stammende Schwester ist längst eingebürgert. Ihre geradlinige und offene Art hat sie aber behalten, damit setzt sie einen wichtigen Akzent in der Gemeinschaft.

Man trifft Sr. Maria Magdalena im Nähzimmer, in der Sakristei, als Telefonistin oder beim Gestalten von Tauf-, Firm- und Osterkerzen. Und wenn jeweils "Wäschetag" ist, hat sie nachher alle Hände voll zu tun mit Bügeln, Flicken und Verteilen der verschiedenen frisch duftenenden Ordenskleider, Servietten usw.

Wenn Sie im Online-Shop oder in unserem Klosterladen «Boutique Bernard» ein Kirschsteinkissen erwerben, dann ist es von Sr. Maria Magdalena kreiert. Aus bunten Stoffen gestaltet sie heilende Kissen in verschiedenen Formen, besonders gerne in Herzform. Bald schon startet sie ihre neue "Kollektion" für den diesjährigen Klostermarkt in der grossen Halle im Hauptbahnhof Zürich. Schauen Sie vorbei am 14.-15. Juni (Freitag-Samstag)!

Sr. Marianne-Franziska Imhasly | Sie trägt unter anderem die Verantwortungen einer Subpriorin. Als promovierte Historikerin gibt Sr. Marianne-Franziska auch in der neuen Bildungsinstitution in Wurmsbach ihr Wissen, im Talent-Campus Zürichsee. Zudem schreibt sie selbst Geschichte: Im Klosterarchiv verfasst sie die aktuellen Kapitel der uralten Klosterchronik. Bei Klosterführungen führt sie die Gäste mit einem profunden Wissen in längst vergangene Wurmsbacher Zeiten zurück, aber erzählt lebendig und fesselnd auch von heute. Und das in ihrem unverkennbaren Walliser-Dialekt. - Die Schwestern in Ausbildung lernen durch sie die Geschichte unseres Klosters kennen.

Nebst Geschichte haben es Sr. Marianne-Franziska aber auch Geschichten angetan. Ihre Liebe gehört der Literatur. Und wenn eine Mitschwester ein spannendes Bibliotheksbuch sucht oder einfach einen guten Tipp, ist sie bei ihr immer an der goldrichtigen Adresse. Sie sorgt bei Jung und Alt für Horizonterweiterung. Das braucht Kraft. Ihre Akkus füllt sie in der Stille der Natur, am liebsten bei Wanderungen in den Bergen.

Seit diesem Jahr betreut sie mit viel Leidenschaft unsere drei (und hoffentlich bald mehr) Bienenvölker und hat aktuelles Imkerwissen im Imkerkurs erworben, den sie mittlerweise erfolgreich abgeschlossen hat. Die Klostergemeinschaft ist dankbar, dass eine lange Tradition durch Sr. Marianne-Franziska weitergeführt wird und freut sich sehr über die «süsse Ernte». Diese wird u.a. im Klosterladen verkauft (so gut, dass wir erst im Frühling wieder neuen Honig aufstellen können). 

Ein kurzer Nachruf zu Sr. M. Clara Romer - Link zur Todesanzeige | Sr. Clara hat in ihrem Leben sehr viel für unsere Gemeinschaft bewirkt. Während dreissig Jahren (1970-2000)  war sie Äbtissin und hat dabei wesentliche Impulse für eine zeitgemässe Erneuerung des Ordenslebens initiiert.
Mit über 90 Jahren durfte sie es ein bisschen gemütlicher nehmen. Aber sie verschönerte auch dann das Leben unserer Gemeinschaft: Ihr offenes Ohr, ihr weites Herz und nicht zuletzt ihr Humor und ihre Schlagfertigkeit waren für uns alle eine grosse Bereicherung.

Als mütterliche Frau war sie allen ein Vorbild und zeigte mit ihrer Gottverbundenheit, ihrem sprichwörtlichen Schalk und ihrer positiven Einstellung und Dankbarkeit, dass das Altwerden trotz mancherlei Gebresten schön sein kann. Am 26. November 2019 ging sie heim zu ihrem Schöpfer.